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 Heine-Forum
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 Heines Kunstauffassung 07.09.2004 (13:54) Elisa
Ich weiß nicht, mir scheint das zu schwarz-weiß und in zu klaren Oppositionen hier autonome, dort engagierte Literatur bzw. Kunst gedacht zu sein.
Natürlich wendet sich Heine in den 1840er Jahren, mit dem Börne-Buch oder dem "Atta Troll", gegen die platte Instrumentalisierung der Literatur durch die revolutionäre Bewegung - aber in der gleichen Zeit entsteht eine Polit-Satire wie das "Wintermärchen". Gerade die späte Lyrik im "Romanzero" und in den "Gedichten. 1853-1854" läßt sich, denke ich, überhaupt nicht über den Leisten "engagiert" oder "autonom" schlagen. Forciert könnte man sagen, daß Heine mit seiner Dichtung jenseits der einfachen Vereinnahmbarkeit eine neue Ebene des Engagements erreicht.
Versuche, Heine völlig zu entpolitisieren, kommen mir immer sehr zweifelhaft und ihrerseits sehr ideologisch vor - für mich ist er eher der Beweis, daß Künstlertum, extremer Individualismus (wenn nicht Egoismus)und Beharren auf der eigenen Sonderstellung als "großer" Dichter (höchstens Goethe läßt Heine neben sich auf's Podest) sehr wohl, wenn auch oft knirschend und unter Verrenkungen, mit politischem Bewußtsein einhergehen kann. Ein guter Beleg für dieses Selbstverständnis ist z.B. "Entfant perdü" aus dem "Romanzero", vielleicht zusammengelesen mit "Jehuda ben Halevy", wo die Seite der Kunst stärker betont wird.
Das war ein bißchen aus der Hüfte geschossen, aber vielleicht hilft es ja erst einmal weiter.
Viele Grüße
Robert
 Re: Mal wieder zu schwarz-weiß ... 07.09.2004 (17:06) Elisa
 Heine und die Zensur 10.09.2004 (14:34) Robert
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