| Nachdem ich das Ende des Wintermärchens jetzt einige Male gelesen habe, verstehe ich jetzt immer noch nicht ganz, warum und ob überhaupt Heine die Hochzeit mit Hammonia ablehnt. Es wird ja gesagt, dass der Zensor kommt, aber das hätte ja nichts damit zu tun, ob die Hochzeit jetzt wirklich stattfindet oder nicht? Achja noch eine Frage zu Caput XVII: Heine sagt, dass er das Mittelalter lieber will als den damaligen Zustand. Bedeutet das, dass er den damaligen Zustand als den schlimmstmöglichen überhaupt bezeichnet? Und nochwas... Kann man sagen, Heine liebt das deutsche Land, aber er hasst den deutschen Staat? so das wäre mal vorerst alles :) danke im Voraus Michael |
| | Hallo Michael, wenn Heinrich Heine in Caput XVll schreibt, daß er sich das Mittelalter zurückwünscht, so ist das nicht ganz ernst gemeint. Ich zitiere mal folgenden Vers.
Das alte heilige römische Reich, Stells wieder her das ganze, Ich will es ertragen - erlöse uns nur von jenem Zwitterwesen, (das weder Fleisch noch Fisch ist)
Ihm ekelte die Kultur (Zwitterwesen von gotischen Wahn und modernen Lug) die zu seiner Zeit herrschte an. Da weist er eben ironisch auf das Mittelalter hin.
Und nun komme ich zur Hammonia: Ich zitiere folgenden Vers:
Ich bin nicht so eine kleine Mamsell, So eine welsche Lorettin - Denn wisse: ich bin Hammonia, Hamburgs beschützende Göttin!
Warum der Dichter die Hochzeit mit Hammonia ablehnt? Ich zitiere:
Es kommt die geistliche Deputation, Rabbiner und Pastöre - Doch ach! da kommt der Hoffmann auch Mit seiner Zensorschere!
Die Schere klirrt in seiner Hand, Es rückt der wilde Geselle Dir auf den Leib - er schneidet ins Fleisch - Es war die beste Stelle.«
Ich denke mal, es ist unter anderem die Zensorschere und die Zukunft die sie offenbart ,die Heine von einer Hochzeit mit ihr abhält.
> Kann man sagen, Heine liebt das deutsche Land, aber er > hasst den deutschen Staat? Das kann man!
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