
40 User im System Rekord: 3022 (27.12.2022, 17:39 Uhr)
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| Benutzer: Fremder (unbekannt) | |
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 | |  | Nach acht schweren Jahren in der Matratzengruft starb Heinrich Heine am 17. Februar 1856. Zu seinem Todestag zitiere ich die Beschreibung seines letzten Ausgangs, die er im Nachwort zum Romanzero gab: border="0">und zwei seiner Gedichte. Zum Lazarus (aus Gedichte 1853 und 1854)
I
Laß die heil'gen Parabolen, Laß die frommen Hypothesen - Suche die verdammten Fragen Ohne Umschweif uns zu lösen.
Warum schleppt sich blutend, elend, Unter Kreuzlast der Gerechte, Während glücklich als ein Sieger Trabt auf hohem Roß der Schlechte?
Woran liegt die Schuld? Ist etwa Unser Herr nicht ganz allmächtig? Oder treibt er selbst den Unfug? Ach, das wäre niederträchtig.
Also fragen wir beständig, Bis man uns mit einer Handvoll Erde endlich stopft die Mäuler - Aber ist das eine Antwort?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ 12 Gedächtnisfeier (aus Romanzero, Zweites Buch. Lamentationen - Lazarus)
Keine Messe wird man singen, Keinen Kadosch wird man sagen, Nichts gesagt und nichts gesungen Wird an meinen Sterbetagen.
Doch vielleicht an solchem Tage, Wenn das Wetter schön und milde, Geht spazieren auf Montmartre Mit Paulinen Frau Mathilde.
Mit dem Kranz von Immortellen Kommt sie, mir das Grab zu schmücken, Und sie seufzet: »Pauvre homme!« Feuchte Wehmut in den Blicken.
Leider wohn ich viel zu hoch, Und ich habe meiner Süßen Keinen Stuhl hier anzubieten; Ach! sie schwankt mit müden Füßen.
Süßes, dickes Kind, du darfst Nicht zu Fuß nach Hause gehen; An dem Barrieregitter Siehst du die Fiaker stehen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gruß Wolfgang Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund |  |  | |  |  | hallo wolfgang Was betrifft Heines Todestag , möchte ich noch was hinzufügen ,seine letzte Worte waren nichts anders als "Papier.... Bleistift". gruss adilos |  |  |  | |  |  |  | Hallo Adilos, > seine letzte Worte waren nichts anders als "Papier.... Bleistift". Ich glaube mich zu erinnern, dass es noch andere Variationen bzw. Inhalte der letzten Worte Heines gibt - ich werde das mal nachschlagen und hier posten. Gruß Wolfgang Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund |  |  |  |  | |  |  |  |  | Hallo Wolfgang Recherchiert habe ich wieder .Im Buch "Dichtung und Deutung" von Annemarie und Wolfgang van Rinsum steht hinsichtlich heines folgendes:("von Kindheit an hatte Heine an einer Überemfendlichkeit der Nerven gelitten.Zwei Jahre nach Beginn seines Exils traten bei ihm Lähmungserscheinungen auf ,und von da an verfiel sein Körper immer mehr .Acht Jahre lang war er völlig gelähmt und ans Bett gefesselt .Aber mit ungeheurer Willenskraft schrieb er noch als Todkranker unvergängliche Werke .Er war zuletzt an einem Auge erblindet und hatte am anderen lidlähmung , so dass er ,um zu schreiben , mit der einen Hand unter Schmerzen das Augenlid hochhalten musste .seine letzten Worten sollen gewesen sein "Papier .... Bleistift"seite186) |  |  |  |  |  | |  |  |  |  |  | Hallo Adilos, ich kenne diese letzten Worte auch - sie stammen aus einem Brief, den Heines Pflegerin Catherine Bourlois an Gustav Heine schrieb. Ich hab das gerade nochmal in "Gespräche mit Heine" von H. H. Houben (1926) nachgeschlagen. Eine andere Variante steht dort auch noch: Ein Albert Wolf berichtet als letzte Worte "Blumen! Blumen! Wie schön ist doch die Natur!", nachdem Heine sich einen Strauß Blumen geben ließ und er daran gerochen hatte. Grundsätzlich habe ich aber wenig Vertrauen zu der Überlieferung letzter Worte von Berühmtheiten, da auch immer die Legendenbildung eine Rolle spielt. Da Heine ja zuletzt an heftigstem Erbrechen litt und er auch nicht mehr ausreichend trinken konnte - Infusionen gab es damals noch nicht, glaube ich eher, dass er kurz vor seinem Tod nicht mehr gesprochen hat, sondern wahrscheinlich bewußtlos war. Gruß Wolfgang Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund |  |  |  |  |  |  | |  |  |  |  |  |  | Hallo Wolfgang Zufällig habe ich einige Worte gefunden , die man möglicherweise bei Heine als die Letzten aufgefasst hat - Aber ,wie du es schon erwähnt hast,gibt es viele varianten und alles bleibt unsicher-,nämlich: "Gott wird mir schon vergeben ,es ist ja seine Metier." Gruss Adilos
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