| | | Hallo Robert,
vielen Dank für die Literaturhinweise. Das hilft mir sehr viel weiter! Was ich mit dem Gedicht vorhabe, weiß ich selbst noch nicht so genau. Ich fand es erst einmal spannend, dass Heine eine ägyptische Erzählung für ein Gedicht verwendet und wollte mehr darüber wissen. Er hat immerhin in einer Zeit geschrieben, als man Ägypten eigentlich nur über die griechische Überlieferung kannte. Deshalb darf man die "historischen Ungereimtheiten" auch nicht so genau nehmen. Landwehr erklärt in der Dissertation auf Seite 25, mit Verweis auf die DHA, dass Memphis im Neuen Reich nicht Hauptsstadt war. Das ist zwar richtig, doch schreibt Herodot in II,121 der Erzählung unmittelbar vorausgehend: "Das Denkmal, das dieser König hinterlassen hat, ist die Vorhalle die westlich von dem Hephaistostempel steht." Mit Hephaistos bezeichnete Herodot den ägyptischen Gott Ptah, dessen Tempel sich in Memphis befindet. ("Tempel des Ptah" (hw.t-k3-Pth) wurde übrigens seit dem Neuen Reich als Synomym für den Stadtnamen von Memphis verwendet.) Damit ist die Erzählung bereits von Herodot in Memphis angesetzt und es ist keine "historische Ungereimtheit", wenn Heine dem folgt. Nun, vielleicht kann dadurch von ägyptologischer Seite zur Diskussion beigetragen werden.
Gruß Gunnar |