| | | | | | | | Hallo Gylman,
ich bin Martina schon in einem anderen Forum begegnet, wo sie dieselbe Frage stellte & ich antwortete, Heine gehöre eher mit seinen Prosaschriften aus jener Zeit zum 'Jungen Deutschland (übrigens nach Metzlers Literaturlexikon sogar etwa 1820-1850).
Weil ich weiß, dass es Unsinn ist, ein Werk nur wegen seines Entstehungsdatums einer bestimmten Epoche zuzuordnen, & weil das oben zitierte Lexikon Heine zwar als Autor von Prosaformen, aber nicht der Lyrik des J.D. (sondern Herwegh, Freiligrath, Hoffmann von Fallerseleben, Prutz & Weerth) nennt, möchte ich die unverschämte Frage in den Raum werfen, ob man denn überhaupt von einer J.D.-Lyrik Heines sprechen kann, oder ob seine Lyrik aus der jener Zeit nicht relativ unabhängig von dieser Bewegung ist.
Falls du eins oder mehrere Gedichte parat hast, die deiner Meinung nach _inhaltlich_ zum J.D. zählen, würde ich mich freuen, wenn du diese Zuordnung kurz begründen könntest.
Meine Unsicherheit entspringt aus der Tatsache, dass mir das J.D. als Epoche bisher fast gänzlich unbekannt war; ich hatte von ihm nur im Zusammenhang der Karlsbader Beschlüsse gelesen, welche die Schriften des J.D., was in diesen Beschlüssen überhaupt erst seinen Namen bekam, verboten wurden. Heine gehörte zu dem Kreis der verbotenen Autoren nur wegen seiner Prosaschriften, wie du sicherlich weißt. Wenn ich gleich noch eine Frage anschließen darf & diese nicht zu weit vom Thema dieses Forums ablenkt: Was unterscheidet denn überhaupt Vormärz vom J.D.? Ich wäre ja geneigt, alles in eine Suppe zu werfen. Beste Grüße, Stefan |