Hi Maja
da ist Dir ein Fehler unterlaufen:
> Seine Frau war katholisch, deshalb tratt er später also
> auch noch zum katholischen Glauben über.
Der erste Teil stimmt, Mathilde war katholisch. Aber der zweite Teil ist nicht richtig. Heine ist als Protestant gestorben - er schien aber »dem Glauben der Väter«, also dem Judentum, zu dieser Zeit wieder sehr nahe zu stehen.
Im Nachwort zum
Romanzero (1851) schrieb Heine:
»[...] Ich weiß nicht, inwieweit ich merken ließ, daß ich weder für ein Dogma noch für irgendeinen Kultus außerordentlich schwärme und ich in dieser Beziehung derselbe geblieben bin, der ich immer war. Ich mache dieses Geständnis jetzt auch, um einigen Freunden, die mit großem Eifer der römisch-katholischen Kirche zugetan sind, einen Irrtum zu benehmen, in den sie ebenfalls in bezug auf meine jetzige Denkungsart verfallen sind. Sonderbar! zur selben Zeit, wo mir in Deutschland der Protestantismus die unverdiente Ehre erzeigte, mir eine evangelische Erleuchtung zuzutrauen, verbreitete sich auch das Gerücht, als sei ich zum katholischen Glauben übergetreten, ja manche gute Seelen versicherten, ein solcher Übertritt habe schon vor vielen Jahren stattgefunden, und sie unterstützten ihre Behauptung mit der Angabe der bestimmtesten Details, sie nannten Zeit und Ort, sie gaben Tag und Datum an, sie bezeichneten mit Namen die Kirche, wo ich die Ketzerei des Protestantismus abgeschworen und den alleinseligmachenden römisch-katholisch-apostolischen Glauben angenommen haben sollte; es fehlte nur die Angabe, wieviel Glockengeläute und Schellengeklingel der Mesner bei dieser Feierlichkeit spendierte. [...]«
Zur ursprünglichen Frage siehe:
Re: Konversion zum ChristentumGruß
Wolfgang
Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund