| Hallo
Ich würde mich freuen wenn mir jemand bei der Interpretation von Heines Gedicht Anno 1829 helfen kann. Es gibt ein paar Verse die ich nicht verstehe.
Was meint Heine mit "Daß ich bequem verbluten kann"(Z.1) und "ein edles, weites Feld!"(Z.2)
Von wem spricht der Autor in diesem Gedicht? Von reichen Kaufleuten, die sich nur selbst gerecht sind?
Warum das Jahr 1829? Ich kann nichts über wichtige Ereignisse in Deutschland in diesem Jahr finden. Ist es vielleicht nur eine Momentaufnahme seiner Gefühle zu diesem Zeitpunkt?
Wenn mir jemand helfen könnte wäre ich sehr dankbar. Ist echt wichtig
Grüße Diego
Hier das Gedicht:
Daß ich bequem verbluten kann, Gebt mir ein edles, weites Feld! Oh, laßt mich nicht ersticken hier In dieser engen Krämerwelt!
Sie essen gut, sie trinken gut, Erfreun sich ihres Maulwurfglücks, Und ihre Großmut ist so groß Als wie das Loch der Armenbüchs'.
Zigarren tragen sie im Maul Und in der Hosentasch' die Händ'; Auch die Verdauungskraft ist gut - Wer sie nur selbst verdauen könnt!
Sie handeln mit den Spezerei'n Der ganzen Welt, doch in der Luft, Trotz allen Würzen, riecht man stets Den faulen Schellfischseelenduft.
Oh, daß ich große Laster säh, Verbrechen, blutig, kolossal - Nur diese satte Tugend nicht, Und zahlungsfähige Moral!
Ihr Wolken droben, nehmt mich mit, Gleichviel nach welchem fernen Ort! Nach Lappland oder Afrika, Und sei's nach Pommern - fort! nur fort!
Oh, nehmt mich mit - sie hören nicht - Die Wolken droben sind so klug! Vorüberreisend dieser Stadt, Ängstlich beschleun'gen sie den Flug.
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