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 Heinrich Heine: Fragen 03.03.2003 (09:29) Unbekannt
hallo
ich bräuchte dringend ein Interpretation für das Gedicht: Fragen.
könntet ihr mir da weiterhelfen??
schon mal danke im voraus
Hallo Unbekannter,
  • Die erste Hilfe:
    Lies den Text:


  • 7
    Fragen
    (aus Buch der Lieder, Die Nordsee, Zweiter Zyklus)

    Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer
    Steht ein Jüngling-Mann,
    Die Brust voll Wehmut, das Haupt voll Zweifel,
    Und mit düstern Lippen fragt er die Wogen:

    »O löst mir das Rätsel des Lebens,
    Das qualvoll uralte Rätsel,
    Worüber schon manche Häupter gegrübelt,
    Häupter in Hieroglyphenmützen,
    Häupter in Turban und schwarzem Barett,
    Perückenhäupter und tausend andre
    Arme, schwitzende Menschenhäupter -
    Sagt mir, was bedeutet der Mensch?
    Woher ist er kommen? Wo geht er hin?
    Wer wohnt dort oben auf goldenen Sternen?«

    Es murmeln die Wogen ihr ew'ges Gemurmel,
    Es wehet der Wind, es fliehen die Wolken,
    Es blinken die Sterne, gleichgültig und kalt,
    Und ein Narr wartet auf Antwort.


  • Die zweite Hilfe:
    Ein hilfreicher Link, der auf der Startseite des Forums zu finden ist:
    Analyse und Interpretation von Gedichten


  • Die dritte Hilfe:
    Stelle dann Deine eigenen Ideen zur Diskussion.


  • Und wenn Du dazu noch höflich sein möchtest, postest Du nicht anonym.

    Gruß
    Wolfgang

    Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund

     Re: Heinrich Heine: Fragen 03.03.2003 (20:23) Gylman
    Hallo Unbekannt,
    Ich bin Wolfgangs Tip gefolgt und habe den Text gelesen. Ich stelle jetzt meine Idee zur Diskussion.

    Heinrich Heine:

    Sagt mir, was bedeutet der Mensch?
    Woher ist er kommen? Wo geht er hin?
    Wer wohnt dort oben auf goldenen Sternen?«


    Es geht schlicht und einfach um die Frage nach dem Sinn des Lebens.
    Dieses Gedicht erinnert mich an einen alten Bob Dylan- song. " Blowing in the Wind"

    How many roads must a man walk down
    Before you call him an man?
    How many seas must a white dove sail
    Before she sleeps in the sand?

    Heinrich Heine schreibt weiter:

    Es murmeln die Wogen ihr ew'ges Gemurmel,
    Es wehet der Wind, es fliehen die Wolken,
    Es blinken die Sterne, gleichgültig und kalt,
    Und ein Narr wartet auf Antwort.

    Der Narr, so denke ich, wird auf die Antwort vergeblich warten. Derjenige, der darüber nachdenkt und empfänglich dafür ist, dem wird sie zu "geweht ".

    Ich zitiere noch einmal Bob Dylan: " The Answer my Friend is blowing in the Wind"

    Gruß
    Gylman


    Hallo Gylman,
    es ist schon ein Trauerspiel mit den meisten Interpretationssuchern. Du gibst Dir Mühe, schreibst Deine Ansätze und es kommt keine Reaktion ...

    > Der Narr, so denke ich, wird auf die Antwort vergeblich warten. Derjenige, der
    > darüber nachdenkt und empfänglich dafür ist, dem wird sie zu "geweht ".

    Ich halte den Satz »Und ein Narr wartet auf Antwort.« für viel allgemeingültiger; ich sehe nicht, dass diese Fragen jemals zu beantworten sind. Daher ist für mich eigentlich jeder Mensch dieser »Narr« - ohne, dass es mit Dummheit oder auch nur Naivität gleichgesetzt werden sollte, denn Narren waren in einer Wortbedeutung ja durchaus intelligente Menschen, die anderen einen Spiegel vorhielten.

    Gruß
    Wolfgang

    Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund

    Hallo Wolfgang,
    Ich möchte mich für Deine Antwort bedanken. Bob Dylans "Blowing in the Wind" und Heinrich Heines "Fragen" sind sehr romantische Verse und weisen einige Gemeinsamkeiten auf, eben die Fragen. Was die Narren angeht, so können es durchaus sehr intelligente Menschen sein, die anderen den Spiegel vorhalten. Und vielleicht sind es eben Menschen, die frei von Vorurteilen sind (Narren), die nicht vergeblich auf eine Antwort warten.
    Gruß
    Gylman

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