Hallo,
zunächst mal der Text des Gedichtes:
Aus »Zeitgedichte« in »Neue Gedichte«
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HeinrichAuf dem Schloßhof zu Canossa
Steht der deutsche Kaiser Heinrich,
Barfuß und im Büßerhemde,
Und die Nacht ist kalt und regnicht.
Droben aus dem Fenster lugen
Zwo Gestalten, und der Mondschein
Überflimmert Gregors Kahlkopf
Und die Brüste der Mathildis.
Heinrich, mit den blassen Lippen,
Murmelt fromme Paternoster;
Doch im tiefen Kaiserherzen
Heimlich knirscht er, heimlich spricht er:
»Fern in meinen deutschen Landen
Heben sich die starken Berge,
Und im stillen Bergesschachte
Wächst das Eisen für die Streitaxt.
Fern in meinen deutschen Landen
Heben sich die Eichenwälder,
Und im Stamm der höchsten Eiche
Wächst der Holzstiel für die Streitaxt.
Du, mein liebes treues Deutschland,
Du wirst auch den Mann gebären,
Der die Schlange meiner Qualen
Niederschmettert mit der Streitaxt.«
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Spontan fällt mir dazu ein, dass hier nicht in erster Linie versucht wird, Deutschland besonders herauszustellen, sondern dass hier eher ein Schlag gegen den Papst und die katholische Kirche geführt wird und dass die Gedanken Heinrichs auf die Reformation und Luther hindeuten sollen.
Gruß
Wolfgang
Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund