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Ich brauche ganz dringend Hilfe!
Es gibt in der Harzreise eine Textstelle in der zwei Jünglinge vorkommen, die sehr betrunken und miteinander beschäftigt sind. Das ist am Abend auf dem Brocken. Sie stellen sich vor einen geöffneten Schrank und zitieren einiges aus Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" und den Gesängen Ossians, die darin verarbeitet werden. Nun habe ich mir den Werther besorgt und finde die Texstellen nicht. Kann mir jemand helfen? Über Deutungsansätze würde ich mich übrigens auch sehr freuen.
Danke schonmal! Wega
> Ich brauche ganz dringend Hilfe!
> Es gibt in der Harzreise eine Textstelle in der zwei
> Jünglinge vorkommen, die sehr betrunken und miteinander
> beschäftigt sind. Das ist am Abend auf dem Brocken. Sie
> stellen sich vor einen geöffneten Schrank und zitieren
> einiges aus Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" und
> den Gesängen Ossians, die darin verarbeitet werden. Nun
> habe ich mir den Werther besorgt und finde die Texstellen
> nicht. Kann mir jemand helfen? Über Deutungsansätze würde
> ich mich übrigens auch sehr freuen.
> Danke schonmal! Wega

lol wie kann man sich sowas außerhalb der schule überhaupt antun ..... oh man

bist du dir sicher dass du dir das richtige buch besorgt hast? meines erachtens gibt es 2 Die Leiden des jungen Werthers und "Die neuen Leiden des jungen W." vielleicht hast du die bücher verwechselt?!
Lieber Hanki,
man merkt, dass du es für lächerlich hältst, sich außerhalb der Schule mit Literatur zu beschäftigen - sonst hättest du wohl nicht den lustigen Vorschlag gemacht, Heine könnte sich in der "Harzreise" auf Ulrich Plenzdorfs "Neue Leiden des jungen W. beziehen", die leider erst gut 100 Jahre nach Heines Tod geschrieben worden sind. So prophetisch war er doch nicht ...

Liebe Wega,
schau mal ganz ans Ende von Goethes "Werther". Nach dem Brief vom 20. Dezember folgt ein Bericht des Herausgebers über Werthers letzte Tage, und dort stehen die ganzen Ossian-Übersetzungen, auf die sich Heine bezieht. Es geht da eher um den pathetischen Ton als um genaue Übernahmen - eine Parodie darauf, daß begeisterungsfähige Jünglinge im romantischen Überschwang Dichtung und Leben verwechseln und in ihrer schwärmerischen Naturanbetung gar nicht mehr sehen, daß sie in Wirklichkeit bloß in einen Kleiderschrank und auf eine Hose schauen.
Gruß
Robert
> Lieber Hanki,
> man merkt, dass du es für lächerlich hältst, sich
> außerhalb der Schule mit Literatur zu beschäftigen -
> sonst hättest du wohl nicht den lustigen Vorschlag
> gemacht, Heine könnte sich in der "Harzreise" auf Ulrich
> Plenzdorfs "Neue Leiden des jungen W. beziehen", die
> leider erst gut 100 Jahre nach Heines Tod geschrieben
> worden sind. So prophetisch war er doch nicht ...
>
> Liebe Wega,
> schau mal ganz ans Ende von Goethes "Werther". Nach dem
> Brief vom 20. Dezember folgt ein Bericht des Herausgebers
> über Werthers letzte Tage, und dort stehen die ganzen
> Ossian-Übersetzungen, auf die sich Heine bezieht. Es geht
> da eher um den pathetischen Ton als um genaue Übernahmen
> - eine Parodie darauf, daß begeisterungsfähige Jünglinge
> im romantischen Überschwang Dichtung und Leben
> verwechseln und in ihrer schwärmerischen Naturanbetung
> gar nicht mehr sehen, daß sie in Wirklichkeit bloß in
> einen Kleiderschrank und auf eine Hose schauen.
> Gruß
> Robert

Außerdem könnte das Deklamieren am offenen Fenster (bzw. Kleiderschrank) eine Anspielung auf die berühmte Stelle aus dem Brief vom 16. Juni sein, wo Werther mit Lotte am offenen Fenster das Gewitter beobachtet und sie seelenvoll "Klopstock!" sagt. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Stelle auch damals schon so bekannt war. Heute gehört sie ja zusammen mit dem Brief vom 10. Mai (der Mikrokosmos im Grase) zum Unterrichtsrepertoire.
> Lieber Hanki,
> man merkt, dass du es für lächerlich hältst, sich
> außerhalb der Schule mit Literatur zu beschäftigen -
> sonst hättest du wohl nicht den lustigen Vorschlag
> gemacht, Heine könnte sich in der "Harzreise" auf Ulrich
> Plenzdorfs "Neue Leiden des jungen W. beziehen", die
> leider erst gut 100 Jahre nach Heines Tod geschrieben
> worden sind. So prophetisch war er doch nicht ...
>
> Liebe Wega,
> schau mal ganz ans Ende von Goethes "Werther". Nach dem
> Brief vom 20. Dezember folgt ein Bericht des Herausgebers
> über Werthers letzte Tage, und dort stehen die ganzen
> Ossian-Übersetzungen, auf die sich Heine bezieht. Es geht
> da eher um den pathetischen Ton als um genaue Übernahmen
> - eine Parodie darauf, daß begeisterungsfähige Jünglinge
> im romantischen Überschwang Dichtung und Leben
> verwechseln und in ihrer schwärmerischen Naturanbetung
> gar nicht mehr sehen, daß sie in Wirklichkeit bloß in
> einen Kleiderschrank und auf eine Hose schauen.
> Gruß
> Robert

Außerdem könnte das Deklamieren am offenen Fenster (bzw. Kleiderschrank) eine Anspielung auf die berühmte Stelle aus dem Brief vom 16. Juni sein, wo Werther mit Lotte am offenen Fenster das Gewitter beobachtet und sie seelenvoll "Klopstock!" sagt. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Stelle auch damals schon so bekannt war. Heute gehört sie ja zusammen mit dem Brief vom 10. Mai (der Mikrokosmos im Grase) zum Unterrichtsrepertoire.

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