Hallo Doro
Heine und GoetheNach dem Studium in Berlin ab 1821 hat sich Heine im Januar 1824 erneut in Göttingen eingeschrieben, wo er das Jurastudium dann auch abschloss.
Im September 1824 machte er seine Wanderung durch den Harz, die er im ersten Reisebilder-Band beschreibt. In diesem Zusammenhang besuchte er Goethe in Weimar. Heine meldete sich am 1.Oktober 1824 mit einem Brief an und wurde am nächsten Tag empfangen. Goethes Tagebucheintrag lautet dazu lediglich: "Heine von Göttingen".
Heine ließ danach in Göttingen "seinem Verdruß darüber freien Lauf, daß Se. Excellenz ihn eigentlich nur ungebührlich kalt empfangen habe" (Ludwig Spitta nach Briefen von Adolf Peters an Philipp Spitta, in "Begegnungen mit Heine - Berichte der Zeitgenossen" Bd. 1).
An Moses Moser schreibt Heine am 1. Juli 1825: "[...] Daß ich Dir von Goethe nichts geschrieben und wie ich ihn in Weimar gesprochen und wie er mir recht viel Freundliches und Herablassendes gesagt, daran hast Du nichts verloren. Er ist nur noch das Gebäude, worin einst Herrliches geblüht, und nur das war's, was mich an ihm interessierte.
Er hat ein wehmütiges Gefühl in mir erregt, und er ist mir lieber geworden, seit ich ihn bemitleide. [...]"
Heine und BerlinIn Berlin wurde Heine Mitglied im "Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden". Er lernte das Ehepaar Rahel und Karl August von Ense kennen, mit dem er auch später noch freundschaftlich verbunden war. Heine nahm Teil am kulturellen Leben in Berlin und veröffentlichte 1821 in Berlin sein erstes Buch "Gedichte" und 1823 "Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo". Beide Bücher hat er übrigens umgehend an Goethe geschickt, ohne eine Reaktion zu erhalten - Goethe wird aber wohl auch von vielen anderen mit derartiger Post bedacht worden sein ...
Natürlich hat Heine neben "Briefe aus Berlin" auch jede Menge private Briefe geschrieben, von denen ich aber nur einige wenige kenne.
Wenn Dich etwas aus der Berliner Zeit besonders interessiert, frag hier nochmal nach.
Gruß
Wolfgang
Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund