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| Benutzer: Fremder (unbekannt) | |
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| | | Hallo,
Ich versuche "Das Sklavenschiff" in Hebräisch zu übersetzen, und habe auf ein paar Schwierigkeiten gestossen.
In dem Gedicht kann ich kein festes Rhytmus wahrnehmen. Ist es eigentlich so, oder gibt es doch ein Rhytmus? Wenn es wirklich kein festes Rhytmus gibt, ist das mit dem Absicht, die Disharmonie der Situation zu betonen?
Ich habe auch keine Erläuterungen zu dem Text gefunden, und weiss nicht, wer "Albions Grosser Dichter" (2, Strophe 44) ist, oder ob es wichtigen Allusionen gibt, die ich übersehen habe. Gibt es Erläuterungen zu diesem Gedicht igrendwo im Internet?
Danke.
| | | | | | Hi, grundsätzlich kann ich dir da nicht weiterhelfen, aber "Albions großer Dichter" ist meines Wissens nach "Shakespeare" | | | | | | Hallo Elkin,
rhythmisch ist das Gedicht doch relativ klar strukturiert: Jeder Vers beginnt mit einer unbetonten Silbe, und auf jede Betonung folgt dann entweder eine oder zwei Senkungen:
Der Súperkárgo Mynhérr van Kóek Sitzt réchnend in séiner Kajúete usw.
Dabei enden die Verse 1 und 3 immer auf einer Betonung, die reimenden Verse 2 und 4 nicht. Das ist halbwegs konsequent durchgezogen und entspricht ungefähr dem, was Germanisten eine "Volksliedstrophe" nennen (vgl. http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/lyrik/volksliedstrophe.htm).
In den Abweichungen, die es in der Tat gibt (z.B. "Bléiben mir Néger dreihúndert núr", wo der erste Vers mit einer Betonung beginnt), würde ich keinen Ausdruck von Disharmonie sehen. Mein Eindruck ist, dass sich in dem Rhythmus (inkl. der Abweichungen) eher der stampfende Tanz der Sklaven widerspiegelt. Es gibt übrigens einen ganz guten Aufsatz von Karlheinz Fingerhut zu dem Gedicht, in einem Band des Reclam-Verlags, Heinrich Heines Gedichte. Interpretationen. Hrsg von Bernd Kortländer. Stuttgart 1995. Gegen eine Gebühr kann man den auch auf der Reclam-Homepage herunterladen (http://reclam.de/site/merkzettel/downloads_list.php?idx=10&session_id=36e32af706edce8c5fdf5fec4ea7deef&lehrer_id=&group=gedicht). Vielleicht hast du aber ja auch irgendwo eine Universitätsbibliothek in der Nähe, die das Buch hat oder bestellen kann, ebenso den Band 3 der Düsseldorfer Heine-Ausgabe mit einem ausführlichen Kommentar. Ich vermute (wegen der Übersetzung ins Hebräische), dass du in Israel lebst, und da gibt es ja zumindest in Jerusalem an der Hebrew University das Franz Rosenzweig Research Centre, das sich mit deutsch-jüdischer Kultur beschäftigt und dir bestimmt bei der Literaturbeschaffung helfen kann. Viel Erfolg und viele Grüße! Robert | |
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