Hallo zusammen,
im Rahmen einer Seminararbeit lese und untersuche ich zur Zeit den Romanzero. Grob wird das Thema "Die zyklische Struktur des Romanzero" sein. Eine genaue Fragestellung habe ich noch nicht entwickelt. Die Forschungsliteratur gibt ja eine Menge her (Nobis/Koopmann/Landwehr etc.)Auffällig erscheint, dass Heine seinen Zyklus in Ägypten beginnen lässst. Einen Interpretationsansatz liefert Levebfre in seinem Nachwort der Reclamausgabe (...künftige Sittlichkeit der Weltgeschichte...). Ortwin Lämke schreibt in seinem Aufsatz über Motivketten, die sich durch den gesamten Romanzero ziehen, und zu Chifren verdichten. Ein Motiv ist das der fehlenden Brüderlichkeit.

Jetzt meine Fragen: Heine fügt dem Druck die Originalgeschichte von Herododt bei, das ist ungewöhnlich. Diese unterscheidet sich ja deutlich von der Geschichte, die nun der Dichter im Rhampsenit "leyert". Den sich opfernden Bruder lässt Heine völlig außen vor, dass ich fast den Eindruck bekomme, dass die Auslassung betimmter Themenbereiche wie z.B. die griechisch/römische Geschichte  (spielerische Ausnahme Apollo, [dort ist die Leyer am lautesten]) auch als "künstlerisches Element???" verstanden werden kann. Kann der Arm vielleicht auch als Allegorie des  Verschweigens gedeutet werden?  Geschichtsschreibung ist die Geschichtsschreibung der Sieger,gerade in der Antike... Hat Heine ein didaktisches Konzept?
Ein weiterer Aspekt der mich verunsichert:
Die Ägypter waren wie die Römer Sklavenhalter ("Exodus" der Auszug der Israeliten liegt sehr zeitnah. Am Text selbst lässt sich das freilich nicht festmachen, aber auf die Passagen des Alten Testament spielt Heine in Briefen und Prosalit. häufiger an (sie müssen die Plagen fühlen, Frösche usw.) War man sich zu Heines Zeit der zeitlichen Nähe von der Geschichte des Meisterdiebes und den biblischem Plagen bewusst?

vielleicht hat ja jemand eine Idee..