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 Heine-Forum
  Suche:

*** Suche kritisches Gedicht aus dem Vormärz von Heine, dass 5 Strophen hat !! ****

Danke für Eure Antworten !
Hallo,
Dieses Gedicht entstammt dem Band "Neue Gedichte". Das Werk wurde 1844 bei Hoffmann und Campe veröffentlicht.
Gruß
Gylman


Das Kind

Den Frommen schenkts der Herr im Traum,
Weißt nicht, wie dir geschah!
Du kriegst ein Kind und merkst es kaum,
Jungfrau Germania.

Es windet sich ein Bübelein
Von deiner Nabelschnur;
Es wird ein hübscher Schützt sein,
Als wie der Gott Armur.

Trifft einst in höchster Luft den Aar,
Und flög er noch so stolz,
Den doppelköpfigen sogar
Erreicht sein guter Bolz.

Doch nicht wie jener blinde Heid,
Nicht wie der Liebesgott,
Soll er sich ohne Hos und Kleid
Zeigen als Sanskülott.

Bei uns zu Land die Witterung,
Moral und Polizei
Gebieten streng, daß alt und jung
Leiblich bekleidet sei.
 Kein Betreff 21.10.2003 (07:55) Schweiger
ich denke aber nur das gedicht "die slesischen weber"#
ist passend ? oder ? es ist aus dem vormärz, kritisch und hat 5 strophen.... oder kennst du / ihr noch welche ?!

es muss aus dem vormärz sein....
------------- wäre sehr dankbar

> *** Suche kritisches Gedicht aus dem Vormärz von Heine,
> dass 5 Strophen hat !! ****
>
> Danke für Eure Antworten !
 Re: 21.10.2003 (09:35) Gylman
Hallo,
das Gedicht "Das Kind" ist 1844 veröffentlicht worden und dieEndfassung der "schlesischen Weber" ist 1847 entstanden, also im Vormärz (1815 bis März 1848)Beide Gedichte sind kritisch.

Gruß
Gylman

 Re: Re: 21.10.2003 (14:30) Schweiger
hi, ich finde das gedicht " das kind " nirgends !?
ist es aus dem vormärz ?

bei google.de nichts gefunden, was *** das kind *** heisst.

danke aber erstmal
 Re: Re: 21.10.2003 (22:40) Gylman
"das Kind" ist aus dem Vormärz!
Gylman
 Re: Re: 22.10.2003 (07:44) schweiger
ich finde aber kein gedicht, das so heisst !
"das kind"   !! ??
 Re: Re: 22.10.2003 (09:34) Gylman
Dieses Gedicht findest in Heines Werk "Neue Gedichte" Ich selber besitze Heines Gesammtwerk. Dort ist es leicht zu finden.
Gylman
 Re: Re: 22.10.2003 (10:30) Unbekannt
alles klar, habe es gefunden.
kannst du mir vielleicht erörtern, worum es in diesem gedicht geht ?
hast du eine interpretation davon ?

das sind die einzigen, die passen würden ?
( vormärz, heine, kritisch, 5 zeilen ) .... ?
 Re: Re: 22.10.2003 (11:17) Gylman
Hallo,
Mit Jungfrau Germania (1.Vers) ist die Idee eines freien Deutschland gemeint.

Diese Idee bekommt ein Kind, ein Schütze wie Gott Amor (2. Vers)

Dieses Kind trifft mit seinem Bolz (Pfeil) den Aar (Adler , ein Symbol der Unterdrückung) dritter Vers

4. und 5. Vers: Dieses Kind soll sich bitteschön Anziehen und sich nicht nackt zeigen, wie Amor; wegen der kalten Witterung, Moral und Polizei. ( ironisch gemeint)

Gruß
Gylman
 Re: Re: 22.10.2003 (14:34) Unbekannt
cool, danke !

bloss wenn dir noch mehr einfällt....
nehme es dankend entgegen.

mal ne frage....
warum schrieb es das gedicht bzw.
was war damals in deutschl. los ?
 Grundsätzliches 22.10.2003 (18:07) Wolfgang Fricke
Hallo Schweiger,
immerhin bedankst Du Dich für die Informationen, die Gylman Dir gegeben hat. Aber jetzt bist Du dran. Mach was aus den Informationen, informiere Dich über die Zeit des Vormärz und lass dann gerne hier Deine Ideen gegenlesen. Bitte schreib doch mal was zu Deinen Recherchen und Ideen.

Einige Informationen zu der Zeit findest Du auf meiner Seite und ansonsten: Google ist Dein Freund. Das ist kein Mach-mal-einer-meine-Hausaufgaben-Forum.

Gruß
Wolfgang

Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund

 Re: Re: 23.10.2003 (23:19) Gylman
Hallo Schweiger,

noch ein Nachtrag:
Mit dem Gedicht "das Kind", könnte der Dichter sich selbst gemeint haben. Anstatt mit dem Bolz, hat Heinrich Heine den Adler (Symbol der Unterdrückung) mit seiner spitzen Feder attackiert. Da fällt mir noch ein Beispiel aus dem "Wintermärchen" ein:

Zu Aachen, auf dem Posthausschild,
Sah ich den Vogel wieder,
Der mir so tief verhaßt! Voll Gift
Schaute er auf mich nieder.

Du häßlicher Vogel, wirst du einst
Mir in die Hände fallen,
So rupfe ich dir die Federn aus
Und hacke dir ab die Krallen.

Gruß
Gylman

 Re: Re: 22.10.2003 (14:38) Unbekannt
wäre schön, wenn du zur jeder zeile mal ein weng was sagen könntest.... =) wäre dir sehr dankbar !
 Re: Re: 23.10.2003 (09:28) Unbekannt
klar, ich weiss...
bloß wenn einer sich auskennt, könnte man doch was schreiben...

bin ja auch sehr dankbar darüber.
stehe nur unter zeitdruck und schaffe es nicht mich damit ausführlich zu beschäftigen.

hoffe du nimmst das so auch auf
 Re: Re: 24.11.2003 (21:49) Astrid
Ich habe gerade genau die gleiche Aufgabe und muss darüber ein Referat halten. Diese paar Informationen zu dem Gedicht waren zwar ganz hilfreich, doch kann man damit bestimmt kein befriedigendes Ergebnis erreichen. Deshalb macht jemand nicht sofort die Hausaufgaben eines anderen, nur weil er mal ein paar Tipps gibt. Wir armen Schüler haben es schon schwer genug in der heutigen Zeit, der Druck und Stress wird immer größer usw. Jedenfalls danke an den netten Mann, der mir ein wenig weitergeholfen hat!
 Re: Re: 25.11.2003 (15:18) gylman
Gern geschehen!
Wenn Ihr genauere Informationen über ein Gedicht haben wollt, so lest es doch zuerst einmal durch, macht Euch ein paar Gedanken und versucht präzise Fragen zu formulieren; dann kann ich viel besser antworten.
Gruß
Gylman
 Re: Re: 08.12.2003 (17:36) Astrid
Okay, ich halte das Referat zwar schon morgen, aber vielleicht kannst du mir ja trotzdem noch helfen... Wieso darf sich das Bübelein nicht leicht bekleidet zeigen? Nur, weil es sich nicht so gehört? Und was hat es mit der Bekleidung in der letzten strophe auf sich? Wieso ist soviel die rede davon?
 Re: Re: 09.12.2003 (15:21) Peter Müller
> Okay, ich halte das Referat zwar schon morgen, aber
> vielleicht kannst du mir ja trotzdem noch helfen... Wieso
> darf sich das Bübelein nicht leicht bekleidet zeigen?
> Nur, weil es sich nicht so gehört? Und was hat es mit der
> Bekleidung in der letzten strophe auf sich? Wieso ist
> soviel die rede davon?

Du wirst lachen, ich muss Morgen genau das gleiche Referat vortragen, nur wird dir bis Morgen keiner mehr antworten können...
 Re: Re: 09.12.2003 (15:26) Peter Müller
> Okay, ich halte das Referat zwar schon morgen, aber
> vielleicht kannst du mir ja trotzdem noch helfen... Wieso
> darf sich das Bübelein nicht leicht bekleidet zeigen?
> Nur, weil es sich nicht so gehört? Und was hat es mit der
> Bekleidung in der letzten strophe auf sich? Wieso ist
> soviel die rede davon?

OK, lass mich versuchen:
Ich glaube, dass ist halt ne Anspielung auf die damaligen Verhältnisse. Napoleon rennt über Europa, jeder will, dass Deutschland frei wird und will einen freien Staat, ohne Sansculotten (frz. ohne Hosen), Freiheitskämpfer von Frankreich, die haben glaub die frz. Revolution angezettelt, weil sie sich gegen den Adel stellten.
Ich weiß, alles ungenau, bei frz. Geschichte hab ich nicht so aufgepasst, frag mich was über's Dritte Reich, das kann ich dir sagen... ;)
 Re: Re: 10.12.2003 (19:03) Gylman
Hallo Astrid,
Heine will im letzten Vers einfach nur sagen, das es in Deutschland zu seiner Zeit unzweckmäßig ist sich leicht bekleidet zu zeigen. Temperatur und Moral sprechen dagegen.(Kleine ironische Anspielung)
Gruß
Gylman
 Re: Re: 10.12.2003 (20:11) Unbekannt
okay... sooo gut war die Interpretation nicht! "Das Kind" steht für die Revolution und Jungfrau Germania steht für das alte Deutschland und ist ironisch gemeint, die Revolution entwickelt sich langsam und erst unbemerkt! naja, nun ist es geschafft!
 Re: Re: 11.12.2003 (15:44) gylman
Hallo,
"das Kind" steht für die Revolution, das ist richtig! Die Jungfrau Germania steht nicht für ein altes Deutschland, sondern für die Idee eines freien Deutschlands und diese Idee zeugt "das Kind" eben die Revolution.
Gruß
Gylman
 Re: Re: 12.12.2003 (22:52) Astrid
Tja, meine Lehrerin sah das leider ein bissel anders. Aber du kannst gerne mal zu uns in den Unterricht kommen und mit ihr darüber diskutieren!
 Re: Re: 13.12.2003 (12:27) Gylman
Hallo Astrid,
im Zweifelsfalle hat Deine Lehrerin recht, vor allen Dingen deswegen, weil es sich positiv auf die Zensur auswirkt. Ich bin mir sicher, daß Heinrich Heine es genau so sehen würde. Da ich aber nicht mehr zur Schule gehe, bleibe in bei meiner Ansicht und ich bin auch gerne bereit mit Deiner Lehrerin darüber zu diskutieren.
Gruß
Gylman
 Re: Re: 06.01.2004 (14:14) schabuwan
Hallo Gylman

Ich würde mich auch auf die Seite der Lehrerin begeben, & zwar aus den folgenden Gründen:
Die 'Jungfrau Germania' steht für das Deutschland, was sich endlich ändern soll. (Germania= Deutschland; Jungfrau= hatte noch kein Kind).
'Du kriegst ein Kind und merkst es kaum' - damit kann keine Idee gemeint sein, denn eine Idee ist ja gerade etwas Bewusstes. Die, die diese Idee hatten, _wollten_ ja die Revolution. Also kann keine Rede davon sein, dass sie nicht gemerkt haben, dass es auch dazu kommt. Wer es nicht gemerkt hat, sind doch die, gegen die es letztendlich ging, oder?
Beste Grüße, ich freu mich sehr über weitere interessante Beiträge. :)

Übrigens: Das hier ist ganz sicher ein Vormärzgedicht, aber wieso meinst du, es passe inhaltlich zum Jungen Deutschland? Das Junge Deutschland hatte mit Revolution nichts am Hut, soweit ich weiß. Für Korrekturen bin cih aber immer zu haben, besonders was die geschichtlichen Fakten betrifft, die ich nichts weniger als genau kenne. :-)
 Re: Re: 06.01.2004 (22:26) Unbekannt
Hallo Stefan,
vielleicht liegen unsere Ansichten über die Jungfrau Germania gar nicht so weit auseinander, da gibt es einigen Interpretationsspielraum. Diese Jungfrau steht mit Sicherheit nicht für ein "Altdeutschland" ( so habe ich Astrids Beitrag verstanden ) . Ich denke an die schlesischen Weber: "Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch"
Noch etwas zum jungen Deutschland, es ist eine Sammelbezeichnung für eine unorganisierte Gruppe revolutionär gesinnter Dichter und Schriftsteller des Vormärz, der unter anderem Heine, Börne und Gutzkow angehörten. Die Gruppe verfocht liberaldemokratische Ideale, neigte zu Atheismus und Kosmopolitismus, lehnte die Dichtung der deutschen Klassik und Romantik ab und wirkte besonders durch Journalistik. 1835 wurde sie von Preußen und vom Bundestag unterdrückt.
Gruß
Gylman
 Re: Re: 15.12.2003 (21:40) Peter Müller
> okay... sooo gut war die Interpretation nicht! "Das Kind"
> steht für die Revolution und Jungfrau Germania steht für
> das alte Deutschland und ist ironisch gemeint, die
> Revolution entwickelt sich langsam und erst unbemerkt!
> naja, nun ist es geschafft!

Ja, könnte das Kind nicht was Göttlichen haben. Ich mein, Jungfrau Germania (Maria) und man bekommt es im Traum, also die Idee der jungfräulichen Schwangerschaft...
Naja, die Idee soll damit übermächtig sein und den Feind (Adler der Unterdrückung) selbst in höchster Höhe erwischen.
Der vergleich mit Armor zeigt das endgültige und mächtige des Pfeils.
Heine meint mit dem Kind auch sich selbst, der mit seiner Feder versucht, die Unterdrückung zu bekämpfen und hilft, ein freies Deutschland zu schaffen.
Ich weiß, ich bin in Deutsch eine Null, aber soviel dazu von mir... ;)

 Re: Re: 16.12.2003 (09:12) gylman
Hallo Peter,
Deine Interpretation ist gar nicht so schlecht! Die Idee, daß Heine mit dem Kind sich selbst gemeint hat, gefällt mir. Du sagst, in Deutsch bist Du eine Null. Wenn Du Dich weiter mit Heinrich Heine beschäftigst, wird sich Dein Deutsch verbessern. Ich kenne keinen, der die deutsche Sprache so gut beherrscht wie Heine!
Gruß
Gylman
 NACHTGEDANKEN 16.12.2003 (16:35) Peter
> Hallo Peter,
> Deine Interpretation ist gar nicht so schlecht! Die Idee,
> daß Heine mit dem Kind sich selbst gemeint hat, gefällt
> mir. Du sagst, in Deutsch bist Du eine Null. Wenn Du Dich
> weiter mit Heinrich Heine beschäftigst, wird sich Dein
> Deutsch verbessern. Ich kenne keinen, der die deutsche
> Sprache so gut beherrscht wie Heine!

Die Idee mit dem Kind steht ja weiter oben, ich hab nur die Einflüsse bisschen zusammengewurschtelt.
Heute hab ich Deutsch Klausur geschrieben (13. Klasse).
Heinrich Heine: Nachtgedanken.
Heine ist in Frankreich im Exil und macht sich nachts Sorgen über sein Vaterland und vermisst seine Mutter seit 12 Jahren. Ich hoffe doch sehr, dass mit der Mutter seine Muttersprache gemeint ist, sonst bin ich am Arsch.
Die zwölf Jahre würden passen, 31 ist er ins freiwillige Exil und 43 wurde es geschrieben.
Was fällt euch Wichtiges zu dem Gedicht ein.
Thema: Verlust der Sprache, hab ich gewählt, ich glaub das war Murks... aber naja, 6/7 Punkte wird's schon geben.
 Re: NACHTGEDANKEN 17.12.2003 (08:31) gylman
Hallo Peter,
er meint seine Mutter, nicht seine Muttersprache.
gylman
 Re: NACHTGEDANKEN 17.12.2003 (20:08) Peter
> Hallo Peter,
> er meint seine Mutter, nicht seine Muttersprache.
> gylman

Oh nein, lass das nicht wahr sein. Ich bin ewig vor dem Gedicht gesessen, hab es auch verstanden, nur war mir nicht klar, was Heine mit Mutter meint.
Was bedeutet die Mutter, die alte Frau? Ich war kurz vor dem Durchdrehen, ich denk mir, dass so ein Dichter niemals mit Mutter seine bloße Zeugerin meint...
Ich dachte an das alte Deutschland oder die neue Idee eines freien Deutschlands, aber nichts passte, bis ich dann dachte, dass Vater (Land) und Mutter (Sprache) doch passen könnte...
Das Land an sich kann er nur noch bedingt leiden, er ist ja verstoßen worden, seine Werke wurden nicht akzeptiert, er ist enttäuscht vom Vaterland.
Aber die Sprache ist für einen Dichter doch das Entscheidende, Verlust der Sprache ist in vielen Exilgedichten zentrales Thema, Sprache als Identität, ihr wisst ja, ach was sag ich, ich hasse Deutsch... ;) oder Deutsch hasst mich, je nach dem...
Naja, Spielraum für freie Interpretation siehst du da wenig, oder?
 Re: NACHTGEDANKEN 18.12.2003 (10:53) gylman
Tja Peter,
Heine meint tatsächlich seine leibliche Mutter. Wir haben über dieses Thema schon vor längerer Zeit im Forum diskutiert und Du bist nicht der einzige, der einen anderen Schluss gezogen hat. In diesem Fall sehe ich keinen Spielraum für eine freie Interpretation, vielleicht ist Dein Lehrer tolerant. Es würde mich wirklich interessieren, wie er die Sache bewertet.
Gruß
Gylman
 Re: NACHTGEDANKEN 18.12.2003 (13:00) Peter
> Tja Peter,
> Heine meint tatsächlich seine leibliche Mutter. Wir haben
> über dieses Thema schon vor längerer Zeit im Forum
> diskutiert und Du bist nicht der einzige, der einen
> anderen Schluss gezogen hat. In diesem Fall sehe ich
> keinen Spielraum für eine freie Interpretation,
> vielleicht ist Dein Lehrer tolerant. Es würde mich
> wirklich interessieren, wie er die Sache bewertet.
> Gruß
> Gylman

Ja klar, ich sag dann, was es für ne Note gegeben hat...
Wer kann mir überhaupt beweisen, dass er NUR seine Mutter meinte und nicht doch irgendwo im Hinterköpfchen die Sprache, Heine hat doch selbst seine Gedichte (fast) nie dokumentiert, oder?
Aber egal, jetzt ist es vorbei, bleibt mir noch noch Hoffen...
 Re: NACHTGEDANKEN 06.01.2004 (14:29) schabuwan
Hallo Peter,

es ist keine schlechte Idee, hinter dem, was in einem Gedicht steht, noch einen anderen Sinn zu vermuten. Wenn ich dir trotzdem einen Tipp geben darf, dann nimm in einem Gedicht, was du liest, zuerst alles wörtlich. Versuche zu verstehen, was der Sinn wäre, wenn jedes Wort die Bedeutung hätte, die wir ihm auch zuschreiben. Wenn das Gedicht dann einen Sinn ergibt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Wort etwas anderes bedeutet. Insbesondere dann, wenn es mit dieser anderen Wort-Bedeutung schwerer oder unmöglich ist, dem Gedicht als ganzem einen Sinn zu geben.

In diesem Fall ist des deshalb ziemlich unbestritten, dass die Mutter gemeint ist, weil das Gedicht bzw. die Verse, in denen 'Mutter' oder 'alte Frau' vorkommt, sher gut Sinn ergeben, wenn man annimmt, dass es sich um die Mutter des lyrischen Subjekts handelt. Überdies ist bekannt, wie sehr der Autor (Heine) an seiner Mutter hing.

Es würde dir schwerfallen, zu erklären, warum Heine die Muttersprache als 'alte Frau' bezeichnet, & was Strophen wie diese bedeuten sollen, wenn 'alte Frau' & 'Mutter' die Muttersprache meinten:

Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.

Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg!

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